Stoßwellentherapie

Seit mehreren Jahren wird die extrakorporale Stoßwellentherapie in unserer Praxis eingesetzt.

Allgemeines

Unter einer extrakorporalen Stoßwellentherapie versteht man eine Therapie mit so genannten Stoßwellen, die von außen in den Körper einwirken. Schon seit Beginn der 1980er Jahre werden Stoßwellen in der Urologie eingesetzt, um Nieren- oder Harnleitersteine zu zertrümmern..

Ende der 1980er Jahren wurde diese Therapiemethode auch in der Orthopädie eingesetzt. Damals stellt man fest, dass Stoßwellen die knochenbildenden Zellen anregen und schlecht heilende Knochenbrüche dadurch schneller zusammenwachsen.

Wirkmechanismus:

Verstärkte Freisetzung der Substanz P

  • Radiale Stosswellen bewirken die Ausschüttung von zahlreichen Substanzen, die als Botenstoffe im Körper verschiedene Reaktionen auslösen. Einer dieser Stoffe ist der Schmerzmediator und Wachstumsfaktor Substanz P. Radiale Stosswellen verstärken seine Freisetzung. Dies führt zum einen zu einer Analgesie und zum anderen zu einer Erweiterung der Blutgefäße, zu einer verstärkten Durchblutung und zum Beispiel zu einer Knochenneubildung.
    NO (Stickstoffoxid) hat ebenfalls eine gefäßerweiternde Wirkung und spielt eine wichtige Rolle in der Angiogenese.
  • Die heute bekannten Wirkmechanismen der Radialen Stosswellen zusammengefasst, bedeuten: In der behandelten (Schmerz-) Zone kommt es zu Analgesie, verstärkter Durchblutung und reparativen Vorgängen an unterschiedlichen Gewebetypen.

Hemmung des Enzyms COX II

  • Radiale Stosswellen können Entzündungsmediatoren wie COX II hemmen und induzieren damit einen entzündungshemmenden Effekt. Das führt zu einer Abschwächung entzündlicher Prozesse.

Aktivierung der Zellulären Abwehr

  • Radiale Stosswellen bewirken die Freisetzung freier Radikale. So werden körpereigene zelluläre Abwehrmechanismen gestärkt - der Körper beginnt sich wieder aktiv gegen seine Erkrankung zu wehren.

Überstimulation von Nervenfasern

  • Nach einer wissenschaftlichen Theorie wirken Radiale Stosswellen auch über eine Überstimulation von Nervenfasern. Dieser Ansatz meint: Aufsteigende Schmerzreize werden durch die Überstimulation von Nervenfasern blockiert und führen so zu einer Verstärkung der schmerzlindernden Wirkung - Gate-Control-Theorie.

Indikationen in der Orthopädie:

  • Schmerzhafte Verkalkung der Schulter (Tendinitis calcarea)
  • Schmerzhafte Fersenspornbildung (Fasciitis plantaris)
  • Schmerzhafte Trizepssehnenansatzverkalkung am Ellbogen (Olecranonsporn)
  • Tennis- oder Golferellbogen (Epicondylitis radialis sive ulnaris humeri)
  • Patellaspitzensyndrom
  • Schmerzhafte Achillessehnen (Achillodynie)

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen zurzeit noch nicht die Kosten für die extrakorporale Stoßwellentherapie.

 

 

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